Am 14. September 1958 empfängt der Präsident der Französischen Republik, General de Gaulle (links), den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer (rechts) in seinem Haus in Colombey-les-deux-Églises. Konrad Adenauer ist der einzige ausländische Regierungschef, der jemals in La Boisserie, der Privatresidenz von General de Gaulle, empfangen wurde.
„Les deux églises (Die zwei Kirchen)“. Am 16. September 1958 illustriert der deutsche Karikaturist Wolfgang Hicks das private Treffen zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in dessen Landhaus in Colombey-les-deux-Églises. Nach seinem erneuten Amtsantritt lädt General de Gaulle den deutschen Bundeskanzler ein, um mit ihm die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu erörtern. Adenauer ist der einzige ausländische Regierungschef, der je in La Boisserie, der Privatresidenz von General de Gaulle, übernachtet hat. Aus Sicht von Hicks haben die beiden Staatsmänner, die sich zum ersten Mal begegnen, wegen des Lärms der zur Feier des Anlasses schlagenden Glocken offenbar Schwierigkeiten bei der Verständigung. Unter den beiden Nationalflaggen (die französische geschmückt mit einem Lothringer Kreuz) zieren zwei Wetterhähne die Glockentürme, wobei es sich bei dem einen um den gallischen Hahn handelt und bei dem anderen um das Bildnis des kleinen Michel, der nationalen Personifikation der Deutschen, handelt.
„Wie wird das Wetter?“ Am 15. September 1958 empfängt General Charles de Gaulle Bundeskanzler Konrad Adenauer in Colombey-les-deux-Églises (Departement Haute-Marne). Der Karikaturist Paul Flora stellt diese erste Begegnung zwischen den beiden Staatschefs dar und fragt sich, wie sich die deutsch-französischen Beziehungen wohl in Zukunft entwickeln mögen. Der Wetterhahn auf der Kirchturmspitze trägt die Züge von General de Gaulle.
Am 26. November 1958 trifft General de Gaulle Bundeskanzler Adenauer in Bad Kreuznach, einer Stadt in Rheinland-Pfalz, die 1917 Sitz des Großen Hauptquartiers war. Das Foto zeigt den der Menge zuwinkenden Kanzler Adenauer, der den französischen Staatspräsidenten auf dem Bahnhof in Bad Kreuznach empfängt. Das ist die zweite Begegnung der beiden Staatsmänner nach ihrem Treffen in Colombey-les-deux-Églises am 14. und 15. September 1958.
„Wir setzen uns so lange wie möglich für die deutsch-französische Freundschaft ein!“ 1958 prangert der Karikaturist Harri Parschau in der ostdeutschen Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ die wirklichen Probleme bei der deutsch-französischen Annäherung an. Angesichts der neuen Freundschaft zwischen beiden Ländern möchte der westdeutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer die Bundesrepublik Deutschland von der im Aufbau befindlichen künftigen Atommacht Frankreich profitieren lassen. Während Adenauer den französischen Partner mit einer Handbewegung beschwichtigt, zeigt er mit einem Finger auf das Objekt der Begierde (die Nase von General de Gaulle in Form einer Atomrakete).
„Im sicheren Port. ‚Mais oui, Conrade, isch kenne nur ein Deutschland, dein Deutschland ...‘“. Am 4. März 1959, anlässlich des dritten Treffens zwischen dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer im Schloss Marly-le-Roi nimmt der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang die deutsch-französische Annäherung und die engen Beziehungen zwischen beiden Männern aufs Korn.
„Zwanzig Jahre später. – ‚Jetzt, lieber guter Wolf, bist du mir herzlich willkommen. Und die bösen Algerier darfst du natürlich beißen!‘“ Im September 1959 prangert der Karikaturist Kurt Poltiniak in der ostdeutschen Satirezeitschrift Eulenspiegel die gefährliche Annäherung zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland an und lässt sich dabei von dem Märchen vom Rotkäppchen inspirieren. Zwanzig Jahre nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs freut sich General de Gaulle, dargestellt als Rotkäppchen mit Jakobinermütze, wie sie mit Marianne assoziiert wird, über die neue Freundschaft mit dem Partner jenseits des Rheins, einem Wolf mit spitzen Zähnen, geschmückt mit dem Eisernen Kreuz, der einen Helm mit einer Rakete darin trägt. Poltiniak übt Kritik an einem widernatürlichen Bündnis, das in Wahrheit den Plänen Frankreichs in Algerien dient und ein militaristisches Westdeutschland auferstehen lässt.
„Besichtigung des historischen Prunkportals von Schloß Rambouillet“. Am 30. Juli 1960 illustriert der deutsche Karikaturist Corso das Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer auf Schloss Rambouillet. Während ihrer Gespräche entwerfen die beiden Staatsmänner die großen Projekte der politischen Neugestaltung Europas um einen deutsch-französischen Kern herum. Auf den Stufen stehen sich die beiden allegorischen Figuren für Frankreich und Deutschland, die Marianne und der Michel, vor einem Portal gegenüber, das von zwei Statuen – Adenauer und de Gaulle – als den Stützpfeilern „Europas“ getragen wird.
„Chez Charles. ‚Natürlich liebe ich nur dich, dich, dich – aber du hast noch einiges wiedergutzumachen, chéri!‘“ Am 12. September 1959 verdeutlicht der deutsche Karikaturist Manfred Oesterle den schleppenden Annäherungsprozess zwischen Frankreich und Westdeutschland. Eine schöne junge Marianne, die allegorische Figur, die für Frankreich steht und eine Jakobinermütze mit Kokarde trägt, umgarnt den alten Kanzler Adenauer, der sie an seinen Tisch eingeladen hat, während der als Kellner gekleidete Präsident de Gaulle diskret die „französische“ Rechnung präsentiert. Trotz der Annäherung zwischen den beiden Staatsmännern sitzen die Auseinandersetzungen und Wunden aus dem Zweiten Weltkrieg auf französischer Seite immer noch tief.
„De Gaulle-Adenauer oder: Wie meine beiden Europa sehen! – ‚Mein Ruhm!‘ ‚Mein Krupp!‘” Am 8. August 1960 nimmt der französische Karikaturist Moisan das Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer auf Schloss Rambouillet aufs Korn. Die beiden Männer betonen, wie wichtig es ist, gute deutsch-französische Beziehungen herzustellen, und erörtern die Pläne für die Neuorganisation Europas und der NATO. General de Gaulle, dargestellt als Schlossherr, führt seine Gäste durch Schloss Rambouillet, vormals Residenz des Königs und nun des Staatspräsidenten, das als historisches Symbol für die Größe und Macht Frankreichs steht. Die Anspielung auf Krupp unterstreicht die wichtige Rolle, die dieser Stahlkonzern in Deutschland spielt, der von der gleichnamigen Familie geführt wird, die insbesondere im Ersten und im Zweiten Weltkrieg durch die Rüstungsproduktion reich geworden ist.
„Sachsenring-Radrennen. ‚Sei auf der Hut vor den Engländern! ... Sie führen nie das Feld an, sind aber immer zum Endspurt bereit!‘“ Am 14. August 1960 witzelt der französische Karikaturist Jacques Faizant vor dem Hintergrund der deutsch-französischen Annäherung über die guten Ratschläge, Staatspräsident de Gaulle Bundeskanzler Adenauer hinsichtlich des Vereinigten Königreichs erteilt. General de Gaulle steht den Engländern weiterhin misstrauisch gegenüber und lehnt den Beitritt des Vereinigten Königreichs zum Gemeinsamen Markt grundsätzlich ab. Diese Ablehnung spiegelt das Wetteifern beider Länder um die Führungsrolle in Europa wider. Darüber hinaus betrachtet der französische Präsident die Beziehungen zwischen Großbritannien und den USA mit großem Argwohn. Von links nach rechts: Auch wenn das deutsch-französische Tandem (Konrad Adenauer und Charles de Gaulle) das Wettrennen anführt, muss es sich vor dem Fahrer an dritter Stelle des Hauptfelds, dem britischen Premierminister Harold Macmillan, in Acht nehmen.
„De Gaulles europäischer Weg, nicht miteinander, sondern nebeneinander.“ Nach der Pressekonferenz vom 5. September 1960 wird General de Gaulle vorgeworfen, die Supranationalität als Weg zur Einigung Europas abzulehnen; stattdessen entwickelt er seine Vorstellung von einem Europa der Vaterländer. Der deutsche Karikaturist Ekö spöttelt über die sehr eigenwilligen Vorstellungen General de Gaulles vom europäischen Einigungswerk. Rechts neben dem französischen Staatspräsidenten ist Bundeskanzler Konrad Adenauer zu sehen.
„Steiler Zahn Europa. – ‚Hallo, Puppe! Mit wem willste denn nu eigentlich abbrausen?‘“ Am 24. September 1960 macht sich der deutsche Karikaturist Horst Haitzinger über das europäische Vorgehen des französischen Präsidenten de Gaulle und des deutschen Bundeskanzlers Adenauer lustig, die, dargestellt als zwei Motorradfahrer, mit der Europa flirten. Welcher der beiden Politiker wird für das Schicksal Europas die Verantwortung schultern? Tags zuvor, am 23. September 1960, hatte General de Gaulle ein Schreiben an den deutschen Bundeskanzler gerichtet, in dem er betonte, wie wichtig die deutsch-französische Zusammenarbeit für die Förderung der politischen Einheit Europas sei.
„Die Kaiser von Europa. Charlemagne und Conradin“. Am 22. Mai 1961, als General de Gaulle Bundeskanzler Adenauer in Bonn einen Besuch abstattet, um die bevorstehende Tagung der Staats- und Regierungschefs der Sechs in Bad Godesberg vorzubereiten, lässt sich der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang von dem Bildnis Karl des Großen des deutschen Malers und Kupferstechers Albert Dürer inspirieren und spöttelt über die neue deutsch-französische Achse in Europa. General de Gaulle, würdevoll dargestellt als Karl der Große mit Reichsapfel, Zeremonienschwert und Kaiserkrone, übernimmt die Führungsrolle gegenüber dem kleinen Kanzler Adenauer. Doch die tickende Zeitbombe des Algerienkriegs droht diese überaus friedliche Idylle zu trüben.
„Geduld Europa – alles braucht seine Zeit!“ Am 19. Juli 1961, einen Tag nach der Tagung der Sechs in Bad Godesberg (Bonn), illustriert der deutsche Karikaturist Herbert Kolfhaus die Bemühungen der Sechs um die europäische politische Zusammenarbeit und betont insbesondere die Rolle des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer und des französischen Staatspräsidenten de Gaulle in diesem Prozess.
„Freundschaft fürs Leben …“ 1962 prangert der Karikaturist Harri Parschau in der ostdeutschen Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ die Gründe der politischen Annäherung zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland an. Bundeskanzler Konrad Adenauer (links) will Zugriff auf das Atomwaffenarsenal Frankreichs haben, während sich der französische Staatspräsident Charles de Gaulle (rechts) ausschließlich für die gewaltigen industriellen Ressourcen Westdeutschlands interessiert.
„Ich sei, vergesst nicht die Bitte, in eurem Bunde der Dritte!“ Anlässlich des Staatsbesuches des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer in Frankreich mahnt der deutsche Karikaturist Herbert Kolfhaus am 1. Juli 1962 an, indem er sich von einem berühmten Satz aus der Ballade Die Bürgschaft von Friedrich von Schiller inspiriert, dass die europäische Einheit nicht für die deutsch-französische Freundschaft geopfert werden darf.
„à Paris! ‚Charlie, da sind w --- da bin ich!‘” Am 2. Juli 1962 illustriert der deutsche Karikaturist Hanns Erich Köhler den offiziellen Besuch Konrad Adenauers in Frankreich. Wie bei einem Paar, das sich wiedersieht, wird Adenauer (in Frauenkleidern) von General de Gaulle, der die Uniform eines Reiters der Garde Républicaine trägt, mit offenen Armen empfangen. Der Bundeskanzler trifft indes mit einem Baby namens „Europa“ ein, was zeigt, dass Adenauer bei den künftigen Verhandlungen zwischen den beiden Partnern am Thema des europäischen Aufbauwerks festhalten wird.
Am 3. Juli 1962 veranschaulicht der französische Karikaturist Effel den Staatsbesuch von Bundeskanzler Adenauer in Frankreich sowie den Tross der Gespenster der Vergangenheit, der dem Bundeskanzler bei seinem Besuch beim französischen Außenminister folgt. Von links nach rechts: Friedrich der Große, Bismarck, Kaiser Wilhelm II und Hitler lassen unzählige Erinnerungen an mehr als dreißig Jahre blutiger Kämpfe zwischen den beiden Ländern wiederaufleben. Die Annäherung zwischen Frankreich und der Bundesrepublik ist also vor allem die Geschichte einer Versöhnung, die vollzogen werden muss.
„Das Heilige deutsch-französische, apostolische und römische Europa ist wohl eine Messe wert! ... ‚Monsieur Couve de Murville hinkt noch etwas hinterher‘.“ Am 4. Juli 1962 zeigt der französische Karikaturist Roland Moisan im Zusammenhang mit dem Besuch des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer in Frankreich, wie Staatspräsident de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer gemeinsam einer Messe in der Kathedrale von Reims beiwohnen, in der seit dem 11. Jahrhundert die französischen Könige gekrönt wurden. Dieser historische Besuch Adenauers in Frankreich, der erst 17 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges stattfindet, unterstreicht die Entschlossenheit der beiden Spitzenpolitiker, sich für die Aussöhnung einzusetzen. Moisan betont außerdem den westlich-christlichen Charakter dieser künftigen deutsch-französischen Zusammenarbeit in Europa.
„Reims“. Am 6. Juli 1962 illustriert der österreichische Karikaturist Paul Flora das Treffen zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Reims, deren monumentale Silhouetten die beiden Türme der Kathedrale bilden. Mit ihrem Händedruck besiegeln die beiden Staatsmänner die deutsch-französische Aussöhnung, während die französischen und die deutschen Truppen friedlich zusammen vor der Kathedrale aufmarschieren.
Am 6. Juli 1962 stellt der österreichische Karikaturist Ironimus „das neue Europa“ dar, wie es sich Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle vorstellen – ein Europa, dessen Gravitationszentrum durch die deutsch-französische Achse gebildet wird.
„Es gibt viele, denen die Achse Paris-Deauville oder Lyon-Saint Tropez mehr am Herzen liegt...“. Am 6. Juli 1962 spöttelt der französische Karikaturist Jean Effel anlässlich des Staatsbesuchs von Bundeskanzler Adenauer in Frankreich über das Interesse der französischen Öffentlichkeit an einer deutsch-französischen Annäherung. Im Juli 1962 scheinen sich die Franzosen eher für ihre bevorstehenden Sommerferien als für die guten Beziehungen zwischen De Gaulle und Adenauer und die Achse Paris-Bonn zu interessieren (man beachte die Wandkarte hinter den beiden Staatsmännern).
„Tour d'Alliance“. Am 7. Juli 1962, anlässlich des Staatsbesuchs von Bundeskanzler Konrad Adenauer in Frankreich, spottet der deutsche Karikaturist Ernst Maria Lang über die deutsch-französische Verständigung und die guten Beziehungen zwischen de Gaulle und Adenauer. Das Besuchsprogramm ist wirklich sehr umfangreich und sieht viele Etappen vor: Empfänge und Galaveranstaltungen in Paris sowie eine Dreitagestour in die Provinz (Rouen, Beauvais, Bordeaux, Reims). Für General de Gaulle soll dieser Besuch zu einer eindrucksvollen Demonstration der deutsch-französischen Aussöhnung werden.
„Französisch Europa. – Ich soll ambitioniert sein? Aber, mein Lieber, wenn ich gewollt hätte, wäre ich Bürgermeister von Colombey! ...“ Am 7. Juli 1962 witzelt der französische Karikaturist Jacques Faizant nach dem Besuch von Bundeskanzler Konrad Adenauer (rechts) in Frankreich über die politischen Ambitionen von General de Gaulle (links) im Hinblick auf die Zukunft Europas.
Am 8. Juli 1962 wohnen der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Adenauer, der sich auf Staatsbesuch in Frankreich befindet, einer Parade deutsch-französischer Truppen im Militärcamp Mourmelon bei. Um 9:30 Uhr treffen die beiden Staatschefs in einem Fahrzeug, das mit den französischen und deutschen Farben geschmückt ist, in Mourmelon vor einer Fallschirmspringer-Ehrengarde ein, deren Kapelle den „Marche Consulaire“ spielt. Im Anschluss ziehen fast 1 500 französische und 1 000 deutsche Soldaten sowie Panzer der beiden Länder an dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle (in Felduniform) und dem deutschen Bundeskanzler Adenauer vorbei.
Am 8. Juli 1962 nehmen der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer während dessen Staatsbesuchs in Frankreich an einer feierlichen Friedensmesse in der Kathedrale von Reims teil. Die beiden Staatsmänner bekräftigen ihren Willen, sich gemeinsam für die Aussöhnung und die Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland einzusetzen.
Im Rahmen des offiziellen Frankreichbesuchs des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer nehmen der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und sein Gast am 8. Juli 1962 – nach einer Parade deutsch-französischer Truppen im Militärcamp Mourmelon – in der Kathedrale von Reims an einer feierlichen Friedensmesse teil, die vom Erzbischof von Reims, Monseigneur Marty, zelebriert wird. Die beiden Staatschefs setzen sich aktiv für die Aussöhnung und die Annäherung zwischen ihren beiden Ländern ein. Die Wahl der Stadt Reims für die Zelebrierung dieser Friedensmesse besitzt hohen Symbolwert. Denn im Krieg von 1870 war Reims besetzt, im Ersten Weltkrieg von 1914-1918 Märtyrerstadt und am 7. Mai 1945 Schauplatz der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands.
„Von höherer Warte betrachtet …“. Am 9. Juli 1962 stellt der aus Berlin stammende niederländische Karikaturist Fritz Behrendt den gemeinsamen Gottesdienst von Bundeskanzler Konrad Adenauer und General de Gaulle in der Kathedrale von Reims als eine bemerkenswerte Demonstration der neuen deutsch-französischen Solidarität und Versöhnung unter dem Blick von Friedrich dem Großen, Napoleon und Bismarck dar. Nach Jahrhunderten der blutigen Auseinandersetzungen besiegelt dieser brüderliche Händedruck zwischen den zwei Männern die neue Freundschaft beider Länder.
„Die Erbfreunde. Eine europäische Sternstunde: Charles de Gaulle und Konrad Adenauer marschieren in einer glanzvollen Parade aneinander vorbei, die sie zugleich gegenseitig abnehmen.“ Am 28. Juli 1962 stellt der deutsche Karikaturist Josef Sauer den erfolgreichen Besuch von Bundeskanzler Adenauer in Frankreich dar, der als eindrucksvolle Demonstration der deutsch-französischen Verbundenheit empfunden wird. Der französische Staatspräsident de Gaulle und Konrad Adenauer wohnen in Mourmelon der ersten gemeinsamen Parade deutscher und französischer Panzer bei. Frankreich und Westdeutschland sind von ehemaligen Erbfeinden zu „Erbfreunden“ geworden. In der Karikatur haben die beiden Männer ihre Uniformen getauscht und paradieren gemeinsam.
Vom 4. bis 9. September 1962 stattet der französische Staatspräsident de Gaulle der Bundesrepublik Deutschland einen Staatsbesuch ab, bei dem er zahlreiche Gespräche mit dem Bundeskanzler führt und Begegnungen mit der deutschen Bevölkerung hat. Das Foto zeigt Kanzler Adenauer (links), der den französischen Präsidenten bei seiner Ankunft auf dem Köln-Bonner Flughafen begrüßt.
Am 4. September 1962 empfängt der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer General de Gaulle in Bonn im Rahmen eines fünftägigen Staatsbesuches in Deutschland unter dem Applaus der Menge, die eine verstärkte europäische Integration fordert.
Im Zuge eines fünftägigen Staatsbesuchs in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) verleiht der französische Staatspräsident Charles de Gaulle am 4. September 1962 in Bonn unter dem Applaus der versammelten Bevölkerung seiner Bewunderung für das deutsche Volk Ausdruck.
Am 4. September 1962 prangert der französische Karikaturist Kamb in seiner Zeichnung zum Staatsbesuch von General de Gaulle in der Bundesrepublik Deutschland die Unterstützung des französischen Staatspräsidenten für Bundeskanzler Adenauer an. De Gaulle steht in Gestalt eines deutschen Wappenadlers in der Kabriolimousine und winkt seinen Gastgebern beim Empfang in Bonn zu. Der rechts neben ihm sitzende Konrad Adenauer strahlt über das ganze Gesicht und freut sich über die Annäherung beider Länder.
„Alles in Ordnung, Monseigneur ... Frau Hildegarde und der Nachschub folgen …“. Am 5. September 1962 stellt der französische Karikaturist Roland Moisan den Staatsbesuch von General de Gaulle in der Bundesrepublik Deutschland dar. Während dieser sechstätigen Visite hält der französische Staatspräsident unter dem Jubel der Menge mehrere auswendig gelernte Reden auf Deutsch. Dieser Besuch bleibt als einer der Meilensteine auf dem Weg zur deutsch-französischen Aussöhnung in Erinnerung. Rechts Bundeskanzler Konrad Adenauer, der die Truppe von General de Gaulle bei seiner Reise durch die BRD eskortiert.
„Europa – Die Europa-Untermänner“. Am 7. September 1962 veranschaulicht der deutsche Karikaturist Wilhelm Hartung die wesentliche Rolle, die der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer im europäischen Einigungsprozess spielen. Die beiden Männer sind als Akrobaten dargestellt, die das Ganze wechselseitig stützen und die tragenden Säulen des vereinigten Europas bilden.
„Unsere Union ist nicht exklusiv – sie hat Platz für alle!“ Am 12. September 1962 witzelt der deutsche Karikaturist Hanns Erich Köhler über die deutsch-französische Annäherung und insbesondere über die zentrale Rolle, die General de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer auf der europäischen Bühne spielen wollen. Auf demselben Thron sitzend herrschen die beiden Staatsmänner wie Monarchen über Europa, während für die übrigen (kleinen) europäischen Länder in dieser künftigen Partnerschaft nur ein lächerlich kleiner Platz bleibt. Im Hintergrund findet John Bull (links) stellvertretend für das Vereinigte Königreich offenbar nur wenig Gefallen an der neuen deutsch-französischen Achse. Die drei skandinavischen Länder (rechts) beobachten das Geschehen.
„... das ist vorbei, bevor es mich wieder erwischt!“ Am 12. September 1962 spöttelt der französische Karikaturist Kb2 über die Bewunderung Deutschlands (Gretchen mit Helm und Armeestiefeln) für General de Gaulle. Marianne, als junges Mädchen mit Jakobinermütze auf dem Kopf, warnt ihre Kollegin vor dem Ausgang dieser frischen Romanze. Vom 4. bis 9. September 1962 stattet Staatspräsident de Gaulle der Bundesrepublik Deutschland einen triumphalen Besuch an, der die nachhaltige Annäherung beider Länder bewirkt. Seine Ansprache an die deutsche Jugend im Hof des Ludwigsburger Schlosses löst eine Welle der Begeisterung aus.
„Fürs Familienalbum. Opa, Opa Reiter“. Am 22. September 1962 illustriert der deutsche Karikaturist Josef Sauer die Freundschaft zwischen Bundeskanzler Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle. Die beiden gut gelaunten Opas tragen Pantoffeln an den Füßen und spielen mit Michel und Marianne „Hoppe hoppe Reiter“. Das deutsche und das französische Symbol sind miteinander verschmolzen, womit die Annäherung der beiden Länder hervorgehoben wird: einer der beiden Köpfe des heraldischen Adlers ist ein gallischer Hahn, und die Nationalflaggen kreuzen sich.
„Die Achse. ‚Ganz Europa dreht sich um uns.‘“ Am 20. Oktober 1962 macht sich der deutsche Karikaturist Brockmann über die zentrale Rolle Frankreichs und der Bundesrepublik Deutschland als Motor des europäischen Einigungswerks lustig und hebt das Vertrauen und die Freundschaft hervor, denen sich General de Gaulle und Konrad Adenauer verschrieben haben.