Die Teilung Europas

Die Teilung Europas


Vom 28. November bis zum 2. Dezember 1943 treffen auf der Konferenz von Teheran Winston Churchill, Josef Stalin und Franklin D. Roosevelt zum ersten Mal zusammen und geben die Richtung für die internationale Politik der Nachkriegszeit vor. Die Machthaber sprechen hauptsächlich über die für den 1. Mai 1944 beschlossene Landung in der Normandie, das Schicksal Deutschlands und seine eventuellen Teilung sowie die internationale Organisation nach dem Ende des Konflikts. Sie beschließen, die Deutschland-Frage von einem europäischen Konsultativausschuss prüfen zu lassen.


Bei der Konferenz von Jalta auf der Krim, die vom 4. bis zum 11. Februar 1945 stattfindet, besiegeln dieselben Machthaber das Schicksal des befreiten Europas. Sie verständigen sich vor allem auf die Einzelheiten der Besetzung Deutschlands. Obwohl Frankreich nicht an der Konferenz teilnimmt, erhält es eine Besatzungszone in Deutschland, die von der britischen und der amerikanischen Zone abgeteilt wird. Außerdem einigen sich die Alliierten grundsätzlich auf die Teilung des deutschen Staatsgebietes. Für Polen legen sie neue Grenzen fest. Das Land wird nach Westen verschoben und verliert so seine östlichen Gebiete an die Sowjetunion, während es im Gegenzug ostdeutsche Provinzen erhält, was zur Umsiedelung vieler Millionen Deutscher führt. Die drei Machthaber unterzeichnen außerdem eine Erklärung über die Politik in den befreiten Gebieten, in der die Durchführung freier Wahlen und die Einsetzung demokratischer Regierungen vorgesehen sind.


Die Welt ist noch nicht in zwei Einflusssphären aufgeteilt, aber der Westen ist bereits dazu gezwungen, Stalins Rolle in den von sowjetischen Panzern befreiten Gebieten zu akzeptieren. Mittel- und Osteuropa stehen nunmehr unter dem alleinigen Einfluss der Roten Armee. Es scheint, als sei Stalin der Ansicht, dass jede Großmacht den von ihr militärisch kontrollierten Gebieten letztlich auch ihr politisches System aufzwingen sollte.

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