La collection «Histoire orale» présente des témoignages audiovisuels d'acteurs et d'observateurs clés du processus de la construction européenne.

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Sammlung „Oral history of European integration“

Sammlung „Oral history of European integration“

Exklusive Interviews mit Akteuren und Zeitzeugen der europäischen Einigungsbewegung

Berichte wichtiger Zeitzeugen und/oder Beobachter von Ereignissen, die die europäische Einigungsbewegung maßgeblich beeinflusst haben, werden seit nunmehr über zehn Jahren zusammen getragen. Bis dato haben die Forscher der European Integration Studies mehr als 100 Videointerviews durchgeführt. In einer speziellen Rubrik auf der CVCE.eu Website sind über 160 Stunden an Aufnahmen abrufbar – entweder in der Vollversion oder in Form von Auszügen (http://www.cvce.eu/histoire-orale/). Die Auszüge können ebenfalls in den jeweiligen thematischen Rubriken der Publikationen eingesehen werden.

 

©CVCE

Ziele

Die Interviews werden hauptsächlich aus wissenschaftlichem Interesse zusammengestellt. Mit anderen Worten geht es darum, neue Primärquellen für auf europäische Studien spezialisierte Forscher zu schaffen. Die Quellen ergänzen weitere Ressourcen und Dokumente aus Archiven bzw. rücken diese in neues Licht.

Darüber hinaus stellen die Interviews für jetzige und künftige Generationen einen wichtigen Aspekt des Kulturerbes dar. Das breite Publikum hat durch die Berichte die Möglichkeit, sich auf unterhaltsame Weise mit der Geschichte der europäischen Einigungsbewegung zu befassen und ihre Entwicklung besser zu begreifen. Bestimmte Auszüge lassen sich für pädagogische oder mediale Zwecke verwenden.

 

 

Methodologischer Ansatz

Die Auswahl der interviewten Personen richtet sich in erster Linie nach den Themen, die im Rahmen der verschiedenen Forschungsprojekte von DEIS beleuchtet werden. Das Projekt „Pierre Werner und Europa" hat ermöglicht, die Schilderungen luxemburgischer und europäischer Persönlichkeiten zusammenzutragen, die ihre Erinnerungen und Überlegungen zu Pierre Werner sowie zu dessen Handlungen und Standpunkten über die europäische Integrationsbewegung zum Ausdruck bringen. Im Rahmen des Projekts wurden unter anderem interviewt: Étienne Davignon, Jacques Delors, Mark Eyskens, Luc Frieden, Jean-Claude Juncker, Wilfried Martens, Yves Mersch, Jacques Santer, Hans Tietmeyer, Henri Werner und Marie-Anne Werner.

Im Rahmen des Projekts „Spanien und die europäische Einigungsbewegung: gemeinsame Wege", das die Frage der historischen Beziehungen zwischen Spanien und Europa im weitesten Sinne beleuchtet, orientierte sich die Auswahl der Persönlichkeiten an deren Zuständigkeiten und Rollen bei den Beitragsverhandlungen Spaniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Aufnahme dieses Landes in die EWG. Interviewt wurden unter anderem Enrique Barón Crespo, Josep Borrell Fontelles, Carlos María Bru Purón, José María Gil-Robles Gil-Delgado, Manuel Marín González, Íñigo Méndez de Vigo, Marcelino Oreja Aguirre und Jordi Pujol i Soley.

Ein Dossier zu Tommaso Padoa-Schioppa, dem im Dezember 2010 verstorbenen früheren italienischen Zentralbanker und italienischen Wirtschafts- und Finanzminister, wurde in Zusammenarbeit mit Notre Europe und der Fondation Nationale des Sciences Politiques zusammengestellt. Im Mittelpunkt dieses Dossiers stehen dessen Persönlichkeit, Gedankengut und Ansatz bei der Lösung wirtschaftlicher und währungspolitischer Fragen der letzten 40 Jahre auf europäischer und internationaler Ebene. Kern des Dossiers sind zwölf Interviews mit hochrangigen europäischen Persönlichkeiten, die mit Tommaso Padoa-Schioppa im Rahmen der verschiedenen Stationen seiner Karriere eng zusammenarbeiteten. Folgende Personen waren damit einverstanden, ihren Standpunkt darzulegen: Giuliano Amato, Michel Camdessus, Étienne Davignon, Jacques Delors, Élisabeth Guigou, Alfonso Iozzo, Jacques de Larosière, Christian Noyer, Romano Prodi, Gaëtane Ricard-Nihoul, Jean-Claude Trichet und Ignazio Visco.

Bei der Auswahl der Persönlichkeiten sind ebenfalls ihre Rolle bei den analysierten Ereignissen und/oder ihre wissenschaftlichen Kenntnisse von Bedeutung. Zu Wort kamen unter anderem: Egon Bahr, Paul Collowald, Édith Cresson, Jean François-Poncet, Nicole Fontaine, Bjørn Tore Godal, Bronislaw Geremek, Valéry Giscard d'Estaing, Élisabeth Guigou, Otto von Habsburg, Max Kohnstamm, Pierre Moscovici, Charles Rutten, Philippe de Schoutheete und António Vitorino.

Die Unterredungen sind halbdirektiv. Sie orientieren sich an einem Fragebogen zu biografischen und forschungsrelevanten Fragen. Dabei ermitteln die Forscher der Abteilung European Integration Studies im Vorfeld die wichtigsten Themen, zu denen der jeweilige Zeitzeuge neue Erkenntnisse bzw. einen besonderen Standpunkt beisteuern kann. Im Anschluss wird der Fragebogen dem Zeitzeugen vorgelegt, der ihn im eigenen Ermessen ändern kann. Ziel ist, eine möglichst weitreichende Darstellung zusammenzutragen.

2013 wurde das Interviewprogramm von einem externen und unabhängigen Komitee aus den drei folgenden internationalen Experten positiv bewertet: Pilar Domínguez Prats, Professorin an der Universität Las Palmas Gran Canaria (Spanien) und ehemalige Präsidentin der Organisation Internationale d'Histoire Orale (IOHA), Pablo Pozzi, Plenary Full Professor an der Fakultät für Geschichte der Universität Buenos Aires (Argentinien), sowie Pascaline Winand, Inhaberin eines Jean Monnet-Lehrstuhls und Leiterin des Monash European and EU Centre an der Monash University (Australien). Diese Evaluierung ermöglichte, die Kenntnisse für das Interviewprogramm zu erweitern und künftige Entwicklungsmöglichkeiten für das Programm zu erschließen.

Redaktionelle Komponente

Das Programm zur Befragung wichtiger Zeitzeugen umfasst ebenfalls eine ausführliche redaktionelle Komponente. Jedes Interview ist in eine eigene Rubrik auf der jeweiligen Internetseite eingebettet. Dabei wird es systematisch in seiner Gesamtheit dargelegt und mit biografischen Angaben in Bezug auf den Zeitzeugen versehen. Darüber hinaus enthält jedes Interview einen eigenen thematischen Index, derweil ebenfalls Auszüge veröffentlicht werden, um die behandelten Themen zugänglicher zu machen. Sowohl die Gesamtfassung als auch die Auszüge der Interviews sind mit Titeln und Legenden versehen, die den Inhalt des Dokuments darlegen und in den jeweiligen Kontext setzen. Schließlich enthalten die Interviews eine entsprechende Transkription nebst einer Übersetzung in die englische und/oder die französische Sprache.

Neue Primärquellen für die wissenschaftliche Gemeinschaft

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit richten sich in erster Linie an Forscher und Pädagogen. Die bis dato unveröffentlichten Beiträge der Interviewreihe und ihre Einordnung in spezifische Themenbereiche ermöglichen neue wissenschaftliche Analysen im historischen, rechtlichen bzw. politikwissenschaftlichen Bereich. Demgemäß sind die veröffentlichten Interviews als Ergebnis wissenschaftlicher Forschung, aber auch als Grundlage neuer Forschung zu begreifen.

Um die Verwertung zu vereinfachen und die Nutzung der Interviews zu wissenschaftlichen oder pädagogischen Zwecken zu diversifizieren, werden regelmäßig neue Funktionen konzipiert und entwickelt. Um die Volltextsuche zu vereinfachen, werden die Interviews vermehrt transkribiert – neben der Übersetzung der Transkriptionen und der Untertitelung der Interviews.